"Es gibt nur eine Maxime - das ist die, daß man sich mit dem Tode befreunden muß." (Jünger, Strahlungen)
Donnerstag, 18. Februar 2010
Mittwoch, 17. Februar 2010
In der Registratur der Geschichte
Gedanke, welchen Eindruck diese Türme nach ihrer Erbauung gemacht haben müssen. Wie die Zeitgenossen den Aufstieg der „Neuen Welt“ hier beobachten konnten, Stein um Stein. Die dunklen Riesen heute sind davon nur noch ein Abglanz. Längst stehen anderswo noch größere Türme, werden weitere gebaut. Eindruck, in einer riesigen Registratur zu stehen.
Dieser Eindruck wird tiefer am 'Ground Zero'. Eine riesige Baustelle, die das Ausmaß der Anschläge begehbar macht. Später sagt ein New Yorker, dass die Leute hier noch immer an den Folgen litten. Nicht im abstrakten Sinn. Ganz real sterben Menschen an den Spätfolgen, Krebs infolge der freigesetzten Schadstoffe. Polizisten, Feuerwehrmänner, Putzpersonal, aber auch jene "Herren des Universums".
Obwohl hier nicht mehr als eine Baustelle ist, kommen viele Besucher. Jeder Tourist spricht nur über das eine Thema, noch immer. Überall fotografieren sie die Leere – ja, da haben sie gestanden. Die Polizisten, die hier Dienst tun, sehen mit Verachtung und Missbehagen auf die Fotografen. Am Ende kommen die Touristen, immer.
Dieser Eindruck wird tiefer am 'Ground Zero'. Eine riesige Baustelle, die das Ausmaß der Anschläge begehbar macht. Später sagt ein New Yorker, dass die Leute hier noch immer an den Folgen litten. Nicht im abstrakten Sinn. Ganz real sterben Menschen an den Spätfolgen, Krebs infolge der freigesetzten Schadstoffe. Polizisten, Feuerwehrmänner, Putzpersonal, aber auch jene "Herren des Universums".
Obwohl hier nicht mehr als eine Baustelle ist, kommen viele Besucher. Jeder Tourist spricht nur über das eine Thema, noch immer. Überall fotografieren sie die Leere – ja, da haben sie gestanden. Die Polizisten, die hier Dienst tun, sehen mit Verachtung und Missbehagen auf die Fotografen. Am Ende kommen die Touristen, immer.
Dienstag, 16. Februar 2010
Andere Sitten II
Die Verlassenen, Vergessen, Verrückten im Untergrund. Hier krächzt eine Passagen aus der Bibel, während Taube an ihr vorbei eilen. Dort steht einer bei voller Fahrt auf, schlägt auf unsichtbare Feinde ein und setzt sich wieder. Und immer wieder die Obdachlosen, die stehend oder unter Dreck Gerümpel schlafen, apathisch starren oder schreien. Einer steigt in die Metro, mit lautem Klageschrei: „People, don't ya hav' a heart!“ Lange Pause. Dann zieht er seine Runde, nimmt alles, was man ihm gibt. Die Ausbeute bleibt karg.
Andere Sitten I
Ankunft La Guardia. Durchsage im Bus: „Remember: Assaulting a bus driver is a fellony and will be prosecuted.“ Es ist die gleiche Stimme, die rät, sich gut festzuhalten und beim Ausstieg vorsichtig zu sein. Die gleiche Gleichgültigkeit, mit der die Passagiere reagieren.
Freitag, 12. Februar 2010
Land of plenty
Toronto. Hotels, Restaurants, Cafés, Universitäten – überall die gleiche Bedenkenlosigkeit, mit der Energie und Rohstoffe verbraucht werden. Nur ein Weg: nutzen und wegwerfen. Selbst die Zugangskarte für das Zimmer ist Einweg. Der Akademiker, Vertreter der „Nachhaltigkeit“,dazu: „We have a contempt for our environment.“ Der Satz ist nur halb ironisch. Ein anderer: „What would you do?“
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