Hinter dem anfänglichen Ärger und Schrecken eine Ermahnung, für die man dankbar sein muss. Was ist schon verlorene Arbeitszeit? "Arbeit zieht Arbeit nach sich", der Inhalt bleibt zweitrangig. Und die fein parzellierten Erinnerungen, all die Fotos? Was sich nicht als Erinnerung im Hirn erhalten kann, dem war vermutlich von vorneherein kein langes Leben beschieden. Schließlich ganze Korrespondenzen; ihre Substanz, ihre Schwere, verflüchtigt sich innerhalb einer Sekunde. Aber auch das, was "bedeuten" mag, muss ohne Schmerz verloren gehen. Es gehört zu den Ausscheidungen eines Lebens und die Lust, derartiges "aufzuheben", hat etwas zutiefst Unhygienisches.
Datenverlust ist ein Geschenk, gerade im "Informationszeitalter": Gepäckerleichterung, die an die Maßstäbe gemahnt und schließlich auch Vernichtungsarbeit abnimmt, die man zu lange aufgeschoben hat.