"Es gibt nur eine Maxime - das ist die, daß man sich mit dem Tode befreunden muß." (Jünger, Strahlungen)

Sonntag, 12. August 2007

social butterfly

Neue Mitbewohnerin. Nach westlichen Maßstäben adrette Erscheinung: Kleidet sich wie andere Chinesinnen, also nach amerikanischem Globalstil, kann die Kleidung allerdings auch ausfüllen. Bei der ersten Begegnung hat sie Schwierigkeiten den Ofen zu bedienen - sie weiß nicht, wie er funktioniert, und verzweifelt an der Zweisatzanleitung auf der Pizzaschachtel. Für die Beratung ist sie dankbar, auch für den Hinweis, dass Trockennudeln nicht im Kühlschrank gelagert werden müssen. Wie andere Asiatinnen äußert sie ihre Dankbarkeit in einer unangenehm offenen, aber anscheinend aufrichtigen Bewunderung.


Nach ihrem Abgang Reue: Solchen Leuten darf man nicht helfen. Ein Mensch, hier Frauentypus, der durch traditionelle Erziehung, eigene Berechnung und endlich Dummheit auf beiden Seiten gelernt hat, dass man mit attraktivem Äußeren und einem Dauerlächeln überall durchkommen kann, egal wie dumm, einfältig oder kurzsichtig man auch ist. Das Leben solcher Menschen ist empörend leicht und es ist unrecht, es noch leichter zu machen, während so viele andere darben. Doch gliche die Ablehnung gegenüber diesen von Natur aus Begünstigten derjenigen gegenüber einem treudoofen Hund; sie erforderte unmenschliche Bösartigkeit. So spielt man also mit und macht die Welt zu einem schlechteren Ort. - Selig sind die geistig Armen; ihrer ist die Erde reich.