Hauptbahnhof. Vor dem Aufzug ein junger Mann im Rollstuhl. Wie ein Holzscheit liegt er in dem Gefährt, sein Kopf ragt über die Lehne hinaus, die blitzenden Augen an das dunkle Glasdach geheftet. Fernzüge fahren ein, Reisende strömen aus. Ihre weißen Kragen, Mobiltelefone, Wanderrucksäcke, Rosen und Lokalzeitungen ziehen an des jungen Mannes Augen vorbei, die gleich im Fahrstuhl verschwunden sein werden. Augen, die vielleicht nicht mehr als eine Abfolge von Wänden, Decken und einigen wenigen Samariterphysiognomien kennen.
Das ist eine Erinnerung daran, wie groß dasjenige Glück ist, auf dem alles gründet, das aber nur im Zusammenbruch sichtbar wird. Sie blitzt auf und verschwindet, während sich hinter einem die Zugtür schließt.
"Es gibt nur eine Maxime - das ist die, daß man sich mit dem Tode befreunden muß." (Jünger, Strahlungen)