Unheimlich, wie sich Lebensfäden verspinnen. Ein langes Lebewohl, eine andere Zimmernummer und ein weltkundiger Mentor ermöglichen eine Perspektive, die noch vor wenigen Monaten nichts als Phantasterei gewesen wäre: Nihil est in intellectu quod non prius fuerit in sensu. Dabei sind es sind nur wenige Lebensfäden, die schon jetzt sichtbar werden. Wie viele aber bleiben dem Auge verborgen?
Das mag eine weitere Altersprämie sein: Unter dem Staub der Jahre das Gewirr der Lebensfäden entwirren. Zur Bitterkeit des Alters gehört es dann, dass alle Erkenntnis zu spät kommt. Indes ist die Aussicht nicht schlecht, das wichtigste Rätsel kurz vor Abgabezeit zu lösen: Wozu war man da? Hier ist höhere Neugier das Unterpfand eines langen Lebens.