"Es gibt nur eine Maxime - das ist die, daß man sich mit dem Tode befreunden muß." (Jünger, Strahlungen)

Freitag, 22. Juni 2007

Randnotizen

Vor dem Fenster spielen die Inder wieder Cricket. Schönes Beispiel für die Folgen jahrhundetelanger Erziehung.

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Gespräch mit Chinesen. X. erzählt von Tibet und der Gefahr, die dort mit Busreisen verbunden ist. Die Gebirgsstrassen seien oft sehr nahe am Abgrund und es komme regelmäßig zu schweren Unfällen. Schon ihr Bau habe einen hohen Blutzoll gefordert: „Man sagt: Auf jeden Kilometer zehn Leben.“ Sie spricht das mit größter, aber noch nicht prätentiöser Beiläufigkeit aus. – Ein erstaunliches Maß – und das in Friedenszeiten, gleichsam als Bestandteil des Alltags. Gelangweilte Wohlstandskinder können ruhig glauben, dass Politik – „Demokratie“ und „Menschenrechte“ – China zu einem „besseren“, das heißt: einem angeglichenen Ort machen werden. Sie unterschätzen dabei die Menschen und ihr Verhältnis zum Leben.

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Leben in D. – ein endloser Beach Boys song. Allerdings ist der Sprößling nicht mehr auf Papas T-Bird angewiesen, sondern mietet sich eine Stretchlimo. Bisweilen mag man sich fragen, was aus dem „understatement“ geworden ist. Vermutlich zusammen mit der Würde versoffen.