"Es gibt nur eine Maxime - das ist die, daß man sich mit dem Tode befreunden muß." (Jünger, Strahlungen)

Freitag, 28. September 2007

Von diesen, die ausziehen

Backpacker. „Hi, how are you? bla bla bla Australia / the States bla bla bla high school bla bla bla should we talk about the weather? bla bla bla should we talk about Bush ? bla bla bla Paris? One day! bla bla bla Yeah, Germany: Octoberfest! bla bla bla” – Eine Gruppe, die sich im Kosmopolitischen wähnt, aber nur in einer vorgegebenen Bahn kommt, glotzt und geht: der des Preises. Wer das für „alternativ“ hält, kann darunter nur „low budget Tourismus“ verstehen. Ein Indiz dafür, wie wenig diese Reisenden mit „jenem, der auszog“ gemein haben: Man kann die backpacker Touren heute unter dem Punkt „Besonderheiten“ im Lebenslauf anführen.

Und doch lohnt die Reise selbst unter diesen Bedingungen. Der Reisende hat gegenüber seinen Zeitgenossen den Vorteil für kurze Zeit aus dem allgemeinen Treiben heraustreten und diesem als untätiger Beobachter beiwohnen zu können. Das setzt zweierlei voraus: Dass der Reisende sich nicht in einen „Ersatzbetrieb“, das heißt den Massentourismus, einspannen lässt. Zusätzlich darf er die beständige Mühe nicht scheuen, zu sehen statt nur zu glotzen. Das bedeutet nicht einfach kritisch zu sein, sondern ein Auge zu haben für das, was auch da war.

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Ein Viertel verbraucht – wenn man eine viel zu optimistische Lebenserwartung zugrunde legt. Gelernt: Aufholen ist leicht; man orientiere sich an den Vordermännern. Die eigentliche Leistung beginnt allerdings erst da, wo es voranzuschreiten gilt. Das Wohin wird dabei vorläufig suspendiert.