"Es gibt nur eine Maxime - das ist die, daß man sich mit dem Tode befreunden muß." (Jünger, Strahlungen)

Sonntag, 4. November 2007

Song for Bob

The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford. Ein Film, der erst Tage später vollständig durchgedrungen ist, wie schwere Winterkleidung, die irgendwann vom schmelzenden Schnee durchgesogen ist. Er handelt vom Sterben, zufällig dem eines Revolverhelden und seines größten Bewunderers. Wie William Blake in Dead Man zieht Jesse James durch unaufhörliche Weiten ehe er den gesuchten Tod findet; eine schmerzlich langsame Abfolge lakonischer Totenbilder. Auch sein Begleiter Robert Ford stirbt mit ihm wie Nobody mit Blake gestorben ist: Nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben, dürfen sie gehen.


In den letzten Minuten des Filmes wird der erste Punkt durchnässt und kalte Tropfen rinnen den Rücken herunter. Ford darf darin noch einige Jahre leben, ist aber schon nicht mehr da; der Zeitraffer lässt nicht nur die Jahre schwinden. – Ein Film, bei dem der Saal weiter verdunkelt und das bunte Tonlicht bedeutende Figuren in die Finsternis zeichnet.