"Es gibt nur eine Maxime - das ist die, daß man sich mit dem Tode befreunden muß." (Jünger, Strahlungen)

Mittwoch, 11. Juli 2007

conquer & devour

N., Chinatown. "Hot pot" Büfett, passender: "all you can eat" des Unaussprechlichen. Es werden gereicht: Zungen, Eingeweide, Mägen, Geschlechtsteile und amorphes Gewebe. Diese werden dann in eine siedende Brühe geworfen, nach einigen Minuten herausgefischt und hinabgeschlungen. Fragen, was dieses oder jenes genau gewesen sei, bleiben unbeantwortet. "Spezialitäten". Durch die scharfen Gewürze und das Öl schmeckt alles ohnehin ähnlich und kann wegen der gummiartigen Konsistenz nur heruntergewürgt, nicht zerbissen werden. Zusätzlich gilt es ökonomisch zu essen: So viel wie möglich und nur die teuersten "Spezialitäten", damit sich der Besuch auch lohne. Eine Geschäftstüchtigkeit, bei der einem aller Appetit vergeht: So schmeckt also der Sieg der Ziffer.

Später an einem der zahlreichen Orte, an denen das Leben billig und willig ist. Auch hier nimmt die Ziffer der Sache allen Reiz; lustlos und mechanisch verzehrt Massenware sich selbst. Hier sind alle Siege nur kurzweilig und widern schon bei der ersten Berührung an. Wer bestehen will, braucht Kaninchenmut.