"Es gibt nur eine Maxime - das ist die, daß man sich mit dem Tode befreunden muß." (Jünger, Strahlungen)

Freitag, 13. Juli 2007

Positionsrahmen einfügen

Traum. Bei Nacht auf einem Friedhof, um ein offenes Grab mit Erde zuzuschaufeln. Diese stammt von einem benachbarten Grabhügel, darin verscharrt ein granitener Grabstein, der schon bei sanfter Berührung zerbröselte. Ein unbekannter Samariter hilft bei der nicht enden wollenden Arbeit. Am selben Tage dann ein unerwarteter Abschied.

Man kann es sich leicht machen und so etwas ignorieren. Ebenso leicht: Darin verworrene Verknüpfungen von Motiven, Gedanken, Erinnerungen usw. zu sehen, es also "zu erledigen". Wie erklärt sich aber die zeitliche Präzision? - Überflüssige Gedanken, die ein bekanntes, aber nutzloses Phänomen ergründen wollen - aus solchen unbestimmten Bildern Handlungsanleitungen gewinnen zu wollen, wäre töricht.

Der Wert liegt stattdessen in der Rückschau. So ging diesem merkwürdigen Ende ein nicht minder merkwürdiger Beginn voran; der flüchtige Eindruck eines Schädels in den Zügen der Unbekannten war vor Jahren eine Notiz wert. Heute erfährt er ein angemessenes Ende. - Das war's dann wohl: Ein Zwinkern des Universums.

Sarkastisch auch ein anderer, älterer Traum. Die Wahl, entweder zu einem hundertjährigen Bettlägrigen in seiner hohen Zitadelle hinaufzusteigen oder in einem flachen Nebenbau einen der großen Skarabäen aus Gold mitzunehmen. Damals kryptisches, gleichwohl dunkel verstandenes Vexierbild. Aus der Rückschau eine gute Pointe. - Je regarde et je garde.