"Es gibt nur eine Maxime - das ist die, daß man sich mit dem Tode befreunden muß." (Jünger, Strahlungen)

Samstag, 3. März 2007

Kingdom of Doom

“Friday night in the Kingdom of Doom”, dieses Mal in in N. Starker Eindruck des Widrigen, “pub-crawl” in seiner anderen Bedeutung. Auf den Straßen 50-jährige, die ihre Würde im Kleiderschrank der Kinder gelassen haben, und eine Jugend ohne Reiz und Reaktion. Innen blechernes Biergefasel, Blut & Brunst; ein Bastard von Barkeeper betrügt bisweilen.

Schließlich „Jazz-Cafe“. Drei alte Männer am Eingang, einer erinnert an Darwin, die Möbel und das Dekor so abgelebt wie sie. Das junge Publikum zeigt sich angepasst, darunter einige adrette Beat-Prinzessinnen und Existenzialistenschwarze. Das erste Mal am Abend Wohlbehagen, Champagner als Trankopfer.

Aus dem Land der Mitte: Pornographie ist dort verboten, wer beim Verkauf oder gar der Produktion erwischt wird, muss mit drakonischen Haftstrafen rechnen. Daher sieht sich das Land japanische Pornofilme an. Ob es nicht demütigend sei, hierbei auf die Hilfe des Feindes angewiesen zu sein? Vage Verneinung: „Ganz Asien macht das so.“ Unausgesprochen das reine Gewissen dieser Haltung – der „Dreck“ kommt von drüben.

Auch die Prostitution ist verboten, aber allgegenwärtig. In Hotels wird sie unter „besondere Dienste“ geführt. Während er in einem Hotel abgestiegen war, wurde H. mehrmals angerufen: „Wollen Sie besondere Dienste in Anspruch nehmen?“ Er legte auf. Einmal nahm die Freundin ab: „Ich war zuerst da!“